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Medikamente in Altersheimen: 50 000 Senioren erhalten Pillen-Cocktail
Medikamente in Altersheimen: 50 000 Senioren erhalten Pillen-Cocktail

Die tägliche Einnahme zu vieler Medikamente kann negative Folgen haben. Die Verschreibung sollte daher bewusst erfolgen und gut abgesprochen sein. Diesem Thema widmet sich die SonntagsZeitung in einem Artikel vom 6. April 2024. Wir haben den Artikel für Sie zusammengefasst.

In Schweizer Altersheimen erhalten etwa 43 % der Bewohnerinnen und Bewohner neun oder mehr verschiedene Medikamente, wie aus Daten des Bundesamts für Gesundheit hervorgeht. Insgesamt sind etwa 50 000 ältere Menschen in der Langzeitpflege betroffen. Diese Polypharmazie (oder auch Multimedikation) kann zu erheblichen Gesundheitsproblemen führen.

Übermässige Medikamenteneinnahme birgt Risiken, darunter unerwünschte Ereignisse, unsachgemässe Anwendung, Verwechslungen und eine geringere Therapietreue. Besonders besorgniserregend ist, dass mit jeder zusätzlichen Medikation das Risiko einer Verschlechterung der kognitiven Funktion, einer Hospitalisierung und der Mortalität steigt.

Beispiele wie das Alterszentrum im Geeren in Seuzach ZH zeigen, dass eine intensive Beziehungsarbeit und spezialisierte ÄrztInnen dazu beitragen können, die Anzahl der verabreichten Medikamente zu reduzieren.

Im Kanton Waadt wurden interprofessionelle Qualitätszirkel zur regelmässigen Überprüfung der Medikation eingerichtet, die vom Kanton finanziell entschädigt werden. Dafür werden jährlich knapp 1,6 Millionen Franken aufgewendet, doch die eingesparten Medikamentenkosten gleichen diese Ausgaben mehr als aus.

Eine der entscheidendsten Massnahmen zur Reduzierung der Polypharmazie ist die regelmässige Überprüfung und Anpassung der Medikation. Es mangelt jedoch oft an Zeit und Ressourcen, um dies angemessen durchzuführen.

ExpertInnen betonen daher die dringende Notwendigkeit einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen ÄrztInnen, ApothekerInnen und Pflegekräften, um eine regelmässige Überprüfung und Anpassung der Medikation zu gewährleisten. Darüber hinaus ist eine verstärkte Aufklärung von PatientInnen und Angehörigen über die Risiken der Polypharmazie und die Bedeutung einer individuellen Betrachtung der Medikation erforderlich.

Die Daten des Bundesamts für Gesundheit zeigen zudem, dass Polypharmazie nicht nur ein Problem in Altersheimen ist, sondern auch ältere Menschen zu Hause betrifft. Eine verstärkte Aufklärung und Überwachung der Medikation sind daher sowohl in institutionellen als auch in häuslichen Umgebungen erforderlich, um die Gesundheit und Sicherheit älterer Menschen zu gewährleisten.

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